Kirche "Mariä-Geburt"

Im Jahr 2008 jährte sich ein besonderes Ereignis zum 50. Mal. Im Jahr 1958 wurde nämlich der Grundstein des Kirchengebäudes  gelegt. Die Errichtung der Kirche fast ausschließlich in Eigenleistung kann sicher als das bis heute bedeutendste Gemeinschaftsprojekt des Ortes angesehen werden. Durch immense Opfer und Anstrengungen ist den Hützemertern dieses große Vorhaben gelungen. Großherzige Geldspenden und viele, viele Stunden harter Arbeit wurden erbracht, um den Bau eines Gotteshauses zu verwirklichen, in dem alle Gläubigen des Dorfes Platz haben würden. Die Dorfbevölkerung war in den Jahrzehnten zwischen 1860 und 1950 von gut 50 auf etwa 400 Einwohner angewachsen. Die im Jahr 1863 erbaute Kapelle am alten Ortskern im Unterdorf war somit längst zu klein geworden. Die Bauarbeiten für die neue Kirche wurden offiziell am Buß- und Bettag des Jahres 1957 mit dem ersten Spatenstich durch den damaligen Pfarrer Aloys Becker  eingeläutet. Im Jahr 1958 erfolgte dann die Grundsteinlegung, der zwei Jahre Bauzeit folgten. Bei der ersten Messe im frisch fertig gestellten Gebäude im Jahr 1960 wurde die Kirche von Pfarrer Becker gesegnet. Durch die Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils musste in dem noch neuen Gotteshaus allerdings bald schon der komplette Altarraum umgebaut werden. Denn der erste Altar war ein Hochaltar, bei dem der Priester nach altem Ritus während der Messe mit dem Rücken zur Gemeinde stand. Nach der neuen Ordnung sollte sich der Priester aber den Gläubigen zuwenden. Demnach war ein Tischaltar zu errichten. Folglich wurde alles umgestaltet: Altar, Rückwand, Tabernakel, Kanzel und Kreuz. In den Folgejahren mündete die erfolgreiche Umsetzung des gesamten Bauvorhabens dann auch in die Gründung der eigenen Filialgemeinde mit dem Status einer anerkannten Seelsorgestelle innerhalb der Pfarrei St. Clemens Drolshagen. Die erste Wahl zum Filialkirchenvorstand, damals noch „Kirchenrat“ genannt, fand im Jahr 1970 statt. Erste Vorsitzende wurde die damalige Rektorin der Hützemerter Grundschule, Frau Käthi Schürholz. Die Umbauarbeiten und kirchenbehördliche Verhandlungen um den künftigen Status der Hützemerter Gemeinde mögen der Grund gewesen sein, warum die offizielle Konsekration des Gotteshauses als Kirche (Kirchenweihe) erst im Jahre 1974 durch den Paderborner Weihbischof Dr. Friedrich Maria Rintelen erfolgte. Die Konsekration der Kirche ist im Vergleich zur Grundsteinlegung natürlich das bedeutendere Ereignis. Dennoch erinnern  sich die Hützemerter gerne an die großartige Leistung von vor 50 Jahren. Allen noch lebenden Miterbauern der Kirche gilt der Tiefempfundene Dank der ganzen Gemeinde. Der Verstorbenen gedenken wir voller Dankbarkeit im Gebet. Der Glaube hat den Erbauern der Hützemerter Kirche den Mut und die Kraft, den Fleiß und die Ausdauer gegeben, ihr Vorhaben zu verwirklichen. Ihr Glaube hat allen Widerständen und Widrigkeiten getrotzt. Das Fest Mariä Geburt feiern die Hützemerter traditionell mit einer Prozession im Anschluss an die heilige Messe. Diese führt über die Stationen Marienbildstock in der Hützenau, alte Kapelle in der „Altstadt“ und von dort wieder zurück zur Kirche, wo die Prozession mit Te Deum und sakramentalem Segen endet. Anschließend ist immer ein gemütliches Beisammensein im Jugendheim, das von der KJG Hützemert ausgerichtet wird. mg
Quelle: Jahresrückblick 2008 des Pastoralverbunds „Kirchspiel Drolshagen“