Parkplatz am alten Bahnhof wird klimaresilient

Drolshagen/Hützemert.  In Hützemert und Drolshagen werden zwei große Parkplätze klimaresilient hergerichtet. Dafür gibt’s reichlich Fördergeld. Was steckt dahinter?

Der neuen Stabsstelle „Zukunftsprojekte“ der Stadtverwaltung Drolshagen unter Leitung von Christoph Lütticke ist ein Fördercoup gelungen: Für den klimaresilienten Ausbau zweier großer Parkflächen erhält die Stadt eine 100-Prozent-Förderung des Landes NRW aus dem Fördertopf „Klimaresilienz“.

Um- und ausgebaut werden sollen die Parkplätze „Vorm Bahnhof“ in Hützemert (zwischen Radweg und Haus Wigger) und „Breite Wiese“ in der Drolshagener Innenstadt. Für das Projekt in Hützemert fließen rund 250.000 Euro in die Stadtkasse, für die „Breite Wiese“ rund 515.000 Euro. In Hützemert entstehen rund 30 Parkplätze, in der Breiten Wiese 82.

Darüber konnten Tiefbau-Ingenieur Matthias Quast und Bürgermeister Uli Berghof den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt kürzlich informieren. Kein Wunder, dass die Politiker neben lobenden Worten auch einstimmig votierten. Aber auch positive Projekte haben meist einen Haken, wie Matthias Quast einräumen musste: „Die Förderbescheide sind zeitlich gebunden. Wir müssen die Projekte innerhalb eines Jahres umsetzen.“ Und das sei angesichts der hoffnungslos ausgebuchten Tiefbauunternehmen eine hohe Hürde. Wörtlich sprach Quast sogar von einem „Ritt auf einer Rasierklinge“. Hintergrund: Hohe, überteuerte Angebote seien nicht auszuschließen.

Bürgermeister Berghof freute sich wie die Ratspolitiker über die geförderten Maßnahmen. Vor allem die eher unansehnliche Schotterfläche beim Alten Bahnhof in Hützemert gewinne durch den Ausbau deutlich an Attraktivität: „Der Alte Bahnhof und das bereits hergerichtete Umfeld werden spürbar aufgewertet.“

Warum die Förderung unter den Begriff „Klimaresilienz“ fällt, hatte die Verwaltung im Beschlusspapier zur Sitzung erläutert: Ziel der beiden Projekte ist es demnach, wasserundurchlässige Parkplätze zu Flächen zu machen, die Wasser überwiegend versickern lassen. Der festgefahrene Schotter neben dem Hützemerter Bahnhof ist weitgehend undurchlässig, die Breite Wiese gepflastert. Zum Projekt in Hützemert schreibt die Verwaltung: „Geplant ist der Rückbau des versiegelten, ehemaligen Bahnhofsgeländes mit einer Größe von insgesamt 1.320 Quadratmetern. In diesem Zusammenhang erfolgt eine vollständige Entkopplung der Fläche von der Kanalisation. Die Umgestaltung der Parkstandflächen (411 Quadratmeter) sowie die zu errichtenden Gehwege (50 Quadratmeter) sollen in Öko-Pflaster mit grüner Fuge (…) erfolgen.“ Verwendet werde ausschließlich wasserdurchlässiges Ökopflaster. Neben dem Ökopflaster würden auch neue Bäume gepflanzt. Vorgesehen seien unter anderem Säulenhainbuchen.

Das grundsätzliche Projektziel, das auch die Förderung begründe, so die Stadt, sei der Hochwasserschutz. Durch die Entsiegelung der Flächen werde das Regenwasser ortsnah und schadlos versickern: „Die geplante Bepflanzung trägt dazu bei, die Temperaturen im urbanen Raum in Folge von Verdunstung und Beschattung positiv zu senken.“ Argumente, die die Fördergeber offenbar überzeugt haben.

Der Förderbescheid für Hützemert kam am 14. Februar, die Uhr läuft also. Ähnlich sieht es für die „Breite Wiese“ aus. Hier werden fast 2.000 Quadratmeter entsiegelt. Der Förderbescheid wird in den nächsten Tagen erwartet. (Quelle: www.wp.de / www.wr.de)