Kriegszeit und Kriegsende im Drolsh. Land

Von Halbhusten bis Lüdespert, von Alperscheid bis Belmicke reichen die Berichte. Dazu kommen Dokumentationen, die bis heute niemand kennt: Der damalige Drolshagener Pfarrer, Dechant Josef Kleeschulte, notierte seine Sicht der Dinge in der Pfarrchronik. Hauptlehrer Dr. Karl Zillgens schildert sein Bemühen, ein DRK-Lazarett in der Schule unterzubringen, um Schule und Umgebung zu schützen. Erstmals erfahren wir von einem Standgericht in Benolpe. Amtliche Rundschreiben schildern die Schule in den letzten Kriegsjahren zwischen Kartoffelkäfersuchen und Fliegeralarm. Die Oberin des St.-Gerhardus-Hauses berichtet über die Verhältnisse in Krankenhaus und Militärlazarett. Es folgen Berichte über Soldatenzeit und Gefangenschaft. Erstmals wird die vollständige Liste aller Kriegstoten, Vermissten und für tot Erklärten veröffentlicht.

Aus der Summe der Berichte ragt ein Vorgang heraus, der sich bisher der Kenntnis fast aller Drolshagener entzog: Kurz vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen war eine letzte „Geheimwaffe“ des Krieges ein monströser Panzer, Sturmtiger oder Sturmmörser genannt, nach Drolshagen beordert worden und bekam den Befehl, eine seiner verheerenden Raketen vom Herrnscheid aus auf den Kirchturm zu schiessen. Der damalige Kommandant dieses Panzers, Karl Hubert Doll, verweigerte sich mit seiner Besatzung diesem Kommando, weil nach den Erfahrungen, welche die Stammbesatzung in voraufgegangenen linksrheinischen Kämpfen mit den 38er Raketen gemacht hatte, Drolshagen und seine Bewohner kaum überlebt hätten. Die Explosionskraft dieser Rakete hätte Hunderte Drolshagener durch Lungenriss töten können. In diesem Buch schildert der verweigernde Panzerleutnant Doll, der heute 90 Jahre alt ist, die Ereignisse.

(Quelle: www.heimatverein-drolshagen.de)