Sängerkreis stolz auf Treue zum Chorgesang

Hützemert/Drolshagen. „Wir sind stolz auf die Menschen, die seit vielen Jahren in den Chören aktiv und Vorbilder sind“, lobte der Vorsitzende des Sängerkreises Bigge-Lenne, Jürgen Kötting, gestern Morgen ein Dutzend langjährige Sängerinnen und Sänger und zwei langjährige Vorstandsmitglieder im Musiksaal des Alten Klosters.

An der Spitze der Geehrten standen Alfred Clemens (MGV Berlinghausen) und Tonis Schulte (MGV Drolshagen), die seit 60 Jahren ihre Stimmen erklingen lassen. Auf 40-jährige Zugehörigkeit blicken Karl-Heinz Lang (MGV Hützemert) und Eberhard Hardenacke (MGV Benolpe) zurück. Seit 25 Jahren sind Rosemarie Lachnit (Gemischter Chor Schreibershof), Ingrid Ingrisch (Frauenchor Junkernhöh) und Siegfried Frohne (MGV Hützemert) ihren Gesangvereinen treue verbunden und auch fünfjährige Zugehörigkeit blicken Luisa Schneider (Frauenchor Iseringhausen), Daniel Grütz, Tobias Kreis, Mario Lütticke und Christoph Kreis (alle MGV Hützemert) zurück.

Mit der Plakette in Bronze und der Urkunde des Chorverbandes NRW wurde der Geschäftsführer des MGV Benolpe, Martin Tomasetti, für seine 20-jährige ehrenamtliche Tätigkeit geehrt. Ursula Siewer, die als Vorsitzende seit 20 Jahren die Geschicke des Frauenchores Junkernhöh leitet, erhält ihre Auszeichnung zu einem späteren Zeitpunkt.

Jürgen Kötting machte im Rahmen der Gemeinschaftsehrungen deutlich: „Der Sängerkreis ist nicht der Vorstand, sondern die Sänger. Der Vorstand unterstützt lediglich. Die Arbeit im Vorstand macht Spaß, solange wir das Gefühl haben, vorne zu sein“, so Kötting, der ferner hervor hob, dass trotz finanzieller Mehrbelastungen für die Chöre keine Rückgänge der Mitglieder zu verzeichnen seien. 40 Chorleiter seien im Sängerkreis Bigge-Lenne tätig, mehr als zehn hauptberuflich.

Bürgermeister Theo Hilchenbach freute sich, dass die Ehrungen im Musiksaal des Alten Klosters gut ankämen und einen würdigen Rahmen hätten. Das Stadtoberhaupt mahnte, dass der Gesang wieder stärker als Kulturgut hervor gehoben und wahrgenommen werden müsse. Hilchenbach stellte heraus, dass der Gesang ein Leben begleite. Das kurze Aufleuchten von Sternchen in den Medien sei mit den langjährigen Sängern nicht vergleichbar.

Was ihm Sorgen bereite, sei die Überreglementierung und das Einmischen seitens des Staates in die Kultur. Als Beispiele nannte das Stadtoberhaupt die neuen Vorgaben bei der Größe der Schützenvögel, Dienstreisen der Feuerwehr und die Gema-Gebühren. „Was kommt da auf die Sänger zu? Wird es vorgeschrieben, wie weit man den Mund aufmachen darf und wie laut der Gesang vor und nach 23 Uhr sein darf?“, so Hilchenbach, der hinzufügte, dass alles mit Genehmigungen verbunden sei, die viel Arbeit und Geld beanspruchten.

Dennoch seien die Sängerinnen und Sänger begeistert bei der Sache: „Sie sind Vorbilder und sollen es bleiben, damit andere Freude am Gesang haben und wir noch mehr solcher Veranstaltungen erleben“, so Theo Hilchenbach abschließend. Die Ehrungen wurden vom ausrichtenden Frauenchor „Cantare“ Iseringhausen unter Leitung von Maurizio Quaremba gestaltet. Der Frauenchor ist am 25. und 26. Mai auf dem Schützenplatz in Iseringhausen Ausrichter des Drolshagener Sängerfestes. (Quelle: www.derwesten.de / Foto: Dominik Wigger)