„Musik und Sang im schönen Dräulzer Land“

Droshagen/Hützemert. „Willkommen bei Musik und Sang im schönen Dräulzer Land“ klang es zum Auftakt des Stadtsängerfestes der Chorgemeinschaft Stadt Drolshagen. Der gastgebende MGV Hützemert hatte das Lied erstmals auf der zentralen Sängerehrung im März präsentiert und Schirmherr Bürgermeister Theo Hilchenbach mit der erneuten Darbietung sozusagen einen persönlichen Wunsch erfüllt. Diesem wie dem großen Publikum in der Vierjahreszeitenhalle auf der Lohmühle mag es gefallen haben, hat es doch irgendwie Potential zum heimischen Hit und transportiert es zudem die Anliegen jener, die sich dem Chorgesang und der Gemeinschaft verschrieben haben.

„Wir sind heimatverbunden und stolz auf unser Dräulzer Land“ betonte Martin Köhler, Vorsitzender des ausrichtenden Männergesangvereins, der an diesem Wochenende auch seinen 60. Geburtstag feierte. Dabei ist die Chortradition in der mit 1100 Einwohnern zweitgrößten Ortschaft des Stadtgebietes ungleich älter. Bereits vor dem 1. Weltkrieg gab es hier einen Männerchor. Die Kriegswirren brachten ihn zum Erliegen. Ebenso erging es dem Gemischten Chor, der sich in den Zwischenkriegsjahren gründete. Köhler dankte allen Chören und auch unterstützenden Vereinen, „die helfen, die Sängerfesttradition fortzuführen und mitzugestalten. Der Zusammenhalt und die Einsatzbereitschaft sind groß.“

Insgesamt gaben sich an zwei Tagen rund 700 Sängerinnen und Sänger ein Stelldichein, erhoben ihre Stimmen mit einem breit angelegten Repertoire aus dem bunten Garten der Chorliteratur vom Volksliedergut bis zum modernen Popsong und zeigten eindrucksvoll von Bass bis Sopran ihr vielseitiges Können. Neben den Chören der Chorgemeinschaft, zu der insgesamt 13 Vereinigungen gehören, konnten Sangesfreunde aus Finnentrop, Olpe und dem Siegener Raum begrüßt werden. Wie gut der musikalische Nachwuchs im Dräulzer Land gedeiht, bewiesen der Projekt-Kinderchor Iseringhausen und die ChorLibris Drolshagen. „Sing ein Lied. Die Welt ist voll Musik“ begeisterten sie mit viel Charme ihre Zuhörer.

„Nur der, der im Verein aktiv ist und Verantwortung trägt, weiß, wieviel Arbeit zu leisten ist, um eben diesen am Leben zu halten. Die Bevölkerung sollte wissen, was sie verliert, wenn ein solcher nicht mehr besteht“, unterstrich Bürgermeister Theo Hilchenbach und zollte dem MGV Hützemert im Besonderen wie allen anderen im Allgemeinen großen Respekt für „den beispiellosen Zusammenhalt ohne Generationskonflikte und in Harmonie und Geselligkeit“. Sein Appell: „Integrieren sie alle Menschen.“ Dass dies nicht immer so einfach ist, hatte Hilchenbach indes im Vorfeld selbst festgestellt: „Man ist mal wieder unter sich“, kritisierte er mangelndes Interesse seitens der Bevölkerung. Jeder habe doch gerne Musik und Gesang oder werde zu diesem oder jenem Anlass mit einem Ständchen bedacht.

Die Gegenleistung aber, nämlich Beifall und aktiver Zuspruch als Publikum, bleibe aus.

Den Beifall gaben sich die Chöre gegenseitig. Die Stimmung war von Anfang an bestens, gelöst und mitreißend und mit viel Leistung und noch mehr Lust am eigenen Tun. Es war einmal mehr eine ausdrucksstarke und bilderreiche Demonstration des guten Chorgesanges im Dräulzer Land.

(Quelle: www.derwesten.de)