Stadt Drolshagen erstellt historisches Umfeld am „Treffpunkt Alter Bahnhof“

Straßenverlauf wie zu königlich-preußischen Staatseisenbahnzeiten

Hützemert. Das jahrelange, mühevolle Engagement der Ehrenamtlichen des Dorfvereins Hützemert wurde nun kurzfristig durch eine gelungene Aktion der Stadtverwaltung Drolshagen gewürdigt. In Anbetracht des gesamten mittlerweile geschaffenen Bahnhofsgeländes und seines zunehmend dem historischen Themas Eisenbahn entsprechenden Umfelds, begannen Mitarbeiter des städtischen Bauhofs Ende März kurzfristig damit, die Anliegerstraße „Vorm Bahnhof“ umzugestalten. Nun entspricht die geänderte Straßenführung wieder dem ursprünglichen Straßenverlauf zu königlich-preußischen Staatseisenbahnzeiten und wird in mühevoller Kleinarbeit aufwendig mit historischem Kopfsteinpflaster erstellt. Geplant ist eine Verlängerung der Straßenführung mit dem historischen Straßenbelag auf ganzer Länge vom ehemaligen Bahnübergang am Bahnhof bis zur ehemaligen Ladestraße, an der heute der Radweg zum Wegeringhauser Tunnel abzweigt. Die Baumaßnahme wird im Zuge der Straßensanierung zur Erschließung des Baugebiets „Unterm Sportplatz“ durchgeführt.

Große Freude herrscht indes bei den Ehrenamtlichen das Dorfvereins: „Wir freuen uns über die Unterstützung unseres Gesamtprojekts, bei dem nach dem umfangreichen Umbau des Gebäudeensembles nun auch das Umfeld unseres Bahnhofs den historischen Gegebenheiten angepasst wird. Und wo wird heute schon noch eine neue Straße mit Kopfsteinpflaster erstellt? Das ist auch deutlich langlebiger als jeder Teerbelag,“ so Sascha Koch vom Dorfverein Hützemert. Auch Rainer Lange von der Stadt Drolshagen betont, dass man diese Maßnahme als sinnvoll ansehe und kurzfristig Fördergelder aus dem EU-Programm „Historische Bahnbauten ohne Gleisanschluss“, kurz H-BoG, abrufen konnte. Außerdem konnten die Vertreter der Denkmalämter ebenfalls kurzfristig zu einem positiven Votum bezüglich dieser Maßnahme bewogen werden. Und da die Tiefbauunternehmen aktuell alle gut ausgelastet seien, bot es sich an, den ersten Abschnitt dieser Maßnahme vom städtischen Bauhof ausführen zu lassen, was in einigen Nachtschichten erfolgte, um den tagtäglichen Anliegerverkehr nicht zu behindern.

Da Rainer Lange gebürtiger Hützemerter ist, möchte er es sich auch nicht nehmen lassen, die Bauhofmitarbeiter tatkräftig mit seinem handwerklichen Geschick zu unterstützen. Hierzu hat er jüngst eigens einen VHS-Kurs im Kopfsteinpflasterlegen belegt und als Kursbester abgeschlossen, wie er uns gegenüber stolz verkündete. Die Vertreter des Dorfvereins zeigten sich von so viel außerdienstlichem Engagements tief beeindruckt und überlegen nun, der Stadt Drolshagen eine Änderung des Straßennamens in „Lange Leitung“ vorzuschlagen.